In seinen Büchern lässt sich Lars Mytting von lokalen Legenden und Geschichtserzählungen leiten. Seine Kindheit verbrachte er im Gudbrandstal, das bekannt für seine beeindruckende Landschaft und das sich ständig ändernde Wetter ist, die häufig die Grundlage seiner Geschichten sind.
– Die Menschen nahmen es mit der Wahrheit nicht so ernst und übertrieben – eine Angeberei
Seine ersten Worte schrieb Lars Mytting mit Magnetbuchstaben an der Kühlschranktür Zuhause. Seither hat dieser bekannte norwegische Schriftsteller mehrere erfolgreiche Bücher herausgegeben, der keinen Hehl daraus macht, dass das Gudbrandstal ihn beeinflusst hat.
„Die Einleitung zu jeder Geschichte von mir selbst ist eine Landschaft in meiner Vorstellung, an die ich mich aus meiner Kindheit erinnere. Eine durch Witterung und den durch das Tal schlängelnden Fluss Lågen geprägte Landschaft umgeben von steilen Bergen.“
Lars Mytting erwähnt zudem die einzigartige Tradition der Erzählkunst und eine faszinierende Art und Weise der Kommunikation. Er gibt sein Bedauern zu, dass er als Kind nicht besser zugehört hat, als die Älteren erzählten. Sie hätten übertrieben und nahmen es mit der Wahrheit nicht so ernst, wenn sie sich untereinander Geschichten erzählten, sagt er.
„Ich kann mich gut an die Angeberei beim Erzählen am Kaffeetisch erinnern. Die Alten veräppelten sich untereinander auf elegante und brüske Weise. Ein exakter Erzählstil mit knappen und beißenden Formulierungen. Eine Erzähltradition, die mich und viele andere ausgezeichnete Erzähler animierte“, erklärt Lars Mytting.
Die Glocke im See – Die Frau fror an der Wand fest
Die Glocke im See, das letzte Buch von Lars Mytting, ist eine fiktive Geschichte der Stabkirche von Ringebu.
Der Roman, Die Glocke im See, von Lars Mytting spielt im Gudbrandstal. Das Buch basiert auf einer Legende über zwei Schwesterglocken, und die Geschichte spielt in einer Kirche, die der Stabkirche von Ringebu ähnelt. Im Mittelpunkt der Legende sind siamesische Zwillinge und zwei Glocken, die der Kirche nach deren Tod gestiftet werden.
„In dieser fiktiven Kirche, von der ich schreibe, ist es wirklich sehr, sehr kalt. Sie ist so kalt, dass eine Frau während einer Messe stirbt. Sie ist an der Wand zu Tode gefroren“, erklärt Lars Mytting überzeugend.
In seinem Buch setzt Lars Mytting die Geschichte fort und untersucht das Schicksal der Glocken, der Nachkommen und des Dorfes. Er beschreibt, wie laut die Glocken erklingen, dass man das Läuten drei Jahre verbot. Die Glocke im See ist das erste Buch einer von Lars Mytting geplanten Trilogie.
„Meine Bücher werden im Grunde durch meine eigene Vorstellungskraft geprägt, aber ich bereichere die Erzählungen durch leicht veränderte Merkwürdigkeiten aus meiner Vergangenheit.“
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Das grüne Tal – eine Inspiration für viele
Das Gudbrandstal blickt auf eine lange Erzähltradition zurück und hat viele Schriftsteller und Künstler inspiriert. Es war das Zuhause der Literaturnobelpreisträger Sigrid Undset und Bjørnstjerne Bjørnson, und es ist zudem ein beliebtes Urlaubsziel und ein inspirierender Ort für viele andere. Lars Mytting ist davon überzeugt, dass die Landschaft die Erzählkunst fördert.
„Das Tal mit einer Landschaft, die sich vom Talgrund bis zu den kargen Bergspitzen hinauf erstreckt. Alles ist ein und derselbe Ort. Die Aussichten sind wunderschön und gewaltig, aber was hinter den Bergen liegt, ist der Vorstellungskraft überlassen. Das war sicherlich die Motivation für viele großartige Erzähler“, sagt Lars Mytting.
Lars Mytting gesteht ein, dass er auch gern über andere Orte schreiben möchte, die nicht direkt mit dem Gudbrandstal in Verbindung stehen. Er hat bereits ein paar Ideen ausgearbeitet. Wenn er jedoch mit dem Schreiben beginnt, ist es das Gudbrandstal, das seine Vorstellungskraft lenkt. Seine Kindheit in Fåvang beflügelte deshalb sein bisheriges schriftstellerisches Schaffen.
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