In Norwegen gibt es äußerst schöpferische Schriftsteller, und Lillehammer und das Gudbrandstal haben viele literarische Größen hervorgebracht. Die Literaturnobelpreisträger Bjørnstjerne Bjørnson und Sigrid Undset lebten in bzw. in unmittelbarer Nähe von Lillehammer.
Aulestad | Bjørnstjerne Bjørnson
Bjørnstjerne Bjørnson (1832-1910) war eine große Persönlichkeit seiner Zeit und eine eindrucksvolle Kraft im literarischen, kulturellen und politischen Leben. Kein Thema war ihm zu klein und kein Thema war ihm zu groß. Er engagierte sich für die Schwächeren in der Gesellschaft und für das Recht auf Freiheit und Unabhängigkeit der kleinen Nationen. Bjørnstjerne Bjørnson verfasste Erzählungen, Romane, historische Stücke und zeitgenössische Dramen. Er schrieb zudem rund 400 Gedichte, die viele Musiker inspirierten. Er fasste zwischen 10.000 und 20.000 Briefe und über 3.500 Reden und Artikel ab.
Zu seinen berühmtesten Werken zählen Norwegens Nationalhymne „Ja, vi elsker dette landet“ sowie die Bauernnovellen Synnøve Solbakken und En glad gutt. 1903 wurde Bjørnstjerne Bjørnson mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet.
Sein Zuhause Aulestad ist eines der am besten erhaltenen Museen seiner Art in Norwegen. Dort lebte er mit seiner Familien von 1875 bis zu seinem Tod 1910. Bjørnstjerne Bjørnsons Haus wurde 1935 als Museum eröffnet. Aulestad befindet sich in Follebu, ca. 20. Minuten mit dem Wagen von Lillehammer.
Foto: Ian Brodie
Foto: Ian Brodie
Bjerkebæk | Sigrid Undset
Sigrid Undset (1882-1949) war eine der größten und international am bekanntesten norwegischen Schriftstellerinnen des 20. Jh. Sie war eine überaus produktive und vielseitige Autorin. Ihre Werke umfassen Kurzgeschichten und Artikel bis hin zu zeitgenössischen und historischen monumentalen Romanen. Ihr erster Roman Frau Marta Ouilie erschien 1907 und mit dem Roman Jenny gelang Ihr 1911 schließlich der Durchbruch.
Die historischen Romane Kristin Lavrans Tochter (1920-1922) und Olav Audunssøn (1925-1927) spielen im Mittelalter und entstanden in Bjerkebæk. Sie erhielt 1928 den Nobelpreis für Literatur.
Sigrid Undset musste 1940 Ihre Heimat wegen ihrer antifaschistischen Haltung verlassen. Während des Krieges lebte sie in den USA und kämpfte in ihren Artikeln und Reden unermüdlich für Norwegen und die Alliierten. Sie setzte sich insbesondere für die Not der Juden ein. Nach Kriegsende kehrte sie nach Bjerkebæk zurück, das von den deutschen Besatzern mutwillig beschädigt worden war.
Sigrid Undset, Nobelpreisträgerin für Literatur, lebte von 1919 bis zu ihrem Tod 1949 mit ihren Kindern in Bjerkebæk. Ihr Haus, das man so wie in den 1930er Jahren gestaltet hat, wurde ein Museum, das seit 2007 der Öffentlichkeit offen steht. Bjerkebæk liegt unweit vom Stadtzentrum Lillehammer und dem Freiluftmuseum Maihaugen.
Foto: Ian Brodie
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